Goldene Raute mit Ähre



VERLEIHUNG DER GOLDENEN RAUTE MIT ÄHRE AN DEN VFR JETTINGEN

Die Verleihung der Goldenen Raute mit Ähre fand im Rahmen eines Helfer-Grillfestes statt. Ca. 70 Personen des VfR aus den Abteilungen Fussball, Turnen, Volleyball und Tischtennis trafen sich im VfR Sportheim zu einem gemütlichen Beisammensein. Teilweise waren Trainer oder andere ehrenamtliche Vereinsmitarbeiter mit Frau und Kindern gekommen und hatten ein paar gemütliche Stunden am Schindbühel verbracht. Am runden Tisch konnte bei dem nach einer Feuerwehrversammlung noch eingetroffenen 1. Bürgermeister Christoph Böhm gute Gespräche bis Mitternacht geführt werden. Eine rundum gelungene Veranstaltung für alle Generationen. Besonders stolz ist der Verein auf die Nachwuchsarbeit. Momentan sind 150 Kinder und Jugendliche in der Fussballabteilung im Trainingsbetrieb, das sind 50 % mehr als in früheren Jahren. Dadurch ist es nicht verwunderlich, dass der VfR Jettingen mit der 1. Mannschaft in der Kreisliga Tabellenführer mit 8 Punkten Vorsprung ist. Auch die  2. Mannschaft belegt aktuell den 1. Tabellenplatz mit einer sehr jungen Mannschaft aus der eigenen Jugend.

Der VfR kann 2023 das 100-jährige Vereinsjubiläum feiern.

Am 9. Oktober d. J. hatte Günther Brenner die Spieler der Aufstiegsmannschaft in die Landesliga vor 51 Jahren zu einem gemütlichen Beisammensein ins Sportheim eingeladen. Zu diesem Anlass hatte er eigens eine Chronik erstellt. Im letzten Jahr konnte die Veranstaltung Corona bedingt nicht durchgeführt werden.

Groß ist die Freude beim Verein, da die Marktgemeinde Jettingen-Scheppach endlich eine 3-fach Turnhalle neben dem Vereinsheim erbaut. Die Eröffnung soll nächstes Jahr sein.


Landesfinale – Kaufland Soccer Cup 2022


Hervorragender 6. Platz der U11 des VfR Jettingen auf Bayerischer Ebene

Durch den Gewinn des Kaufland Soccer Cups auf Schwäbischer Ebene qualifizierte sich die U11 des VfR Jettingen für das große Bayerische Finale. Das Finalturnier fand bei bestem Fußballwetter am vergangenen Samstag in Geisenfeld statt.

In Geisenfeld trafen sich die besten 16 Teams aus ganz Bayern. 112 Mannschaften hatten versucht sich über die Bezirksturniere zu qualifizieren. Hier lösten jeweils die beiden Erstplatzierten die Tickets. Der FC Geisenfeld als Ausrichter und der Wildcard Gewinner vom VfB Burglauer komplettierten das starke Feld.

Insgesamt 12 Stunden waren die Nachwuchskicker des VfR Jettingen für ihren großen Tag unterwegs und sollten diese Strapazen nicht bereuen.

In der Endabrechnung stand für die Kicker des VfR Jettingen ein sensationeller 6. Platz zu Buche. Das entscheidende Viertelfinale verlor man denkbar knapp mit 0:1 gegen den späteren Turniersieger vom ESV München, nachdem man selbst einen Pfostenschuss zu verzeichnen hatte.

Wie schon auf Schwäbischer Ebene hielten sich die Nachwuchskicker in der Gruppe schadlos und ließen wieder einmal kein Gegentor zu. Gegen den TB Johannis 88 Nürnberg setzte man sich ebenso wie gegen den FC Dingolfing mit 1:0 durch. Der VfB Burglauer wurde mit 4:0 in die Schranken gewiesen.

Wie oben bereits erwähnt verlor man anschließend das Viertelfinale, bestand aber nach dieser Niederlage den Charaktertest gegen den SV Waldbrunn mit Bravour. 2:0 war hier der Endstand.

Im anschließenden Platzierungsspiel ging es gegen den Nachwuchs des Regionalligisten 1. FC Schweinfurt 05. Hier mussten die Jungs um das Trainergespann Dennis Fischer und Sven Arendt dem langen Turniertag Tribut zollen und verloren mit 2:0.

 

VfR-Torschützen: Markus Hehlinger (3), Janne Arendt (2), Kristof Maksi, Paul Seitz und Lukas Höck (je1)

Vorne liegend: Josemy Eichhoff de Melo

von links: Paul Seitz, Timo Kraus, Markus Hehlinger, Kristóf Maksi, Janne Arendt, Lukas Höck, Philipp Rusch und Kilian Sandmeier


Sommerturnier 2022


Spielzüge fast wie bei den Profis

160 Kicker hatten einen tollen Tag in Jettingen.

Am Samstag, den 09. Juli lud die Jugendabteilung des VfR Jettingen zu ihrem traditionellen Sommerturnier ein. Dieses Jahr fanden wieder zwei Turniere hintereinander statt. Auch dieses Jahr durften die E- und F-Jugendliche auf dem Jettinger Hauptplatz spielen, dort wo sonst die Erwachsene um Punkte spielen.

Auf dem Sportplatz am Schindbühel herrschte den ganzen Tag lang reges Treiben und fröhliches Kindergeschrei, es waren dieses Jahr wieder sehr viele Eltern und Großeltern als lautstarke Unterstützung dabei. Das Organisationsteam um Jugendleiter Jörg Hahn lobte die Bereitschaft aller Mannschaften der Einladung gefolgt zu sein sowie den Einsatz der vielen Helfer und Schiedsrichter, ohne die ein solches Turnier sicher nicht möglich wäre.

Bei beiden Turnieren bekamen die Zuschauer hervorragenden Fußball zu sehen. Mit viel Spielfreude und Ehrgeiz standen die Spieler auf dem Platz und konnten bei hervorragendem Fußballwetter einige Kombinationen zeigen. Taktische und technische Finessen waren hier schon an der Tagesordnung, das harte Training hat sich gelohnt, von der ersten Minute bis zum Schlusspfiff wurde richtig gekämpft. Die Torhüter konnten auf dem weichen Rasen wie die Profis hechten, die Abwehrspieler gingen sehr konzentriert zu Werke, die Spielmacher und Stürmer zeigten was in Ihnen steckt.

 

Eröffnet wurde der Turniertag am Samstag um 09:30 Uhr, dieses Jahr begannen die F-Jugendlichen (U9) mit acht Teams in zwei Gruppen.

Turniersieger wurde hier der SV Unterknöringen nach einem 3-0 im Finale gegen die SG Kammeltal, im gesamten Turnierverlauf kassierten die Unterknöringer nur ein einziges Tor.

Platzierungen: 1. SV Unterknöringen, 2. SG Kammeltal. 3. TSV Dinkelscherben, 4. SG Scheppach/Freihalden, 5. VfR Jettingen I, 6. VfR Jettingen II, 7. SpVgg Wiesenbach und 8. SV Donaualtheim.

Bester Spieler wurde Saviour Eboh vom Gastgeber aus Jettingen, zum besten Torwart gekürt wurde Luis Imminger vom Turnierzweiten aus Kammeltal.

 

Ab 13:30 Uhr waren dann die E-Jugendliche (U11) am Ball, auch hier kämpften acht Teams in zwei Gruppen um die Halbfinaltickets.

Turniersieger bei den E-Junioren wurde der VfR Jettingen I nach einem packenden 3-2 im Finale gegen den TSV Zusmarshausen, in der Vorrunde hatte noch Zusmarshausen mit 2-0 gegen Jettingen gewonnen gehabt.

Platzierungen: 1. VfR Jettingen I, 2. TSV Zusmarshausen, 3. SG Kötz E2, 4. SG Scheppach/Freihalden, 5.SG Reisensburg-Leinheim, 6. VfL Leipheim, 7. SG Münsterhausen/Mindeltal und 8. VfR Jettingen II.

Bester Spieler wurde hier Vincenzo Iaconeta vom Turnierzweiten aus Zusmarshausen, zum besten Torwart gekürt wurde Konstantin Pilz vom der SG Kötz .

Die Siegerehrung nahm Jugendleiter Jörg Hahn vor, der in glückliche Kinderaugen schauen konnte. Jeder Spieler bekam nämlich einen kleinen Pokal überreicht, die Siegermannschaften noch einen tollen Spielball dazu.

Ein großes DANKESCHÖN geht an das Autohaus Scheel in Leipheim, das sämtliche Preise für beide Turniere gespendet hat.

Nochmals herzlichen Dank an die vielen fleißigen Helfer, insbesondere die Trainer, Eltern und Geschwister der VfR-Jugendspieler für die Mithilfe und die Kuchenspenden.

Ein großes Dankeschön auch an das Schiedsrichterteam um Konrad Dörflinger und Spieler aus der B- und C-Jugend die hier an die Aufgabe des Schiedsrichters herangeführt wurden.

 

Jörg Hahn, Jugendleiter VfR Jettingen


Bezirksfinale – Kaufland Soccer Cup 2022


VfR Jettingen gewinnt den Kaufland Soccer Cup der U11 Junioren in Dasing

Am Sonntag, den 25.06.2022, fand der Kaufland Soccer Cup der U11 Junioren auf Bezirksebene (Schwaben) in Dasing statt. Insgesamt 16 Mannschaften aus ganz Schwaben zeigten hier hochklassigen Jugendfußball bei tropischen Temperaturen. Aus dem Landkreis Günzburg waren der VfR Jettingen und SC Bubesheim vertreten. In der Endabrechnung erreichte der SC Bubesheim einen hervorragenden 8. Platz.

Die 8 Jungs vom VfR Jettingen spielten das Turnier ihres Lebens und gewannen völlig überraschend, aber verdient das perfekt ausgerichtete Turnier. Mit 9 von 9 Punkten und ohne Gegentor aus der Vorrunde hießen die Gegner TSV Schwabmünchen (Viertelfinale, 1-0), FC Wiggensbach (Halbfinale 1-0) und FC Emmering (Finale). Das heiß umkämpfte Finale musste im 7-Meter-Schießen entschieden werden. Nach der regulären Spielzeit hieß es 0-0, Abwehrriegel und Torhüter waren auf beiden Seiten nicht zu knacken. Im 7-Meter-Schießen setzte sich der VfR Jettingen mit 2:0 durch und es wurde nur noch gejubelt.

v.l. Josemy Eichhoff de Melo, Paul Seitz, Kilian Sandmeier, Lukas Höck, Philipp Rusch, Kristof Maksi, Janne Arendt, Markus Hehlinger

Neben einem tollen Pokal, einem Trikotsatz, Medaillen und Sachpreisen der Firma Kaufland erspielten sich die Nachwuchskicker um Trainer Sven Arendt einen Startplatz beim großen bayerischen Finale.

Am 23.07.2022 geht es zum Finalturnier nach Geisenfeld in Oberbayern. Hier treffen sich die 16 besten Mannschaften der jeweiligen Vorrunden aus ganz Bayern. Der Sieger der Bayerischen Endrunde erhält eine kostenlose Turnier-Reise in den Süden Europas.


Unvergessliche Spiele


Wie das legendäre Team des VfR Jettingen vor 50 Jahren drei Mal aufstieg

1967 war der VfR Jettingen in die B-Klasse abgerutscht. Doch dann gelang einer legendären Mannschaft um einen legendären Trainer etwas bis dahin Einmaliges.

Vor 50 Jahren vollendete sich die Erfolgsgeschichte einer Fußballmannschaft, die heute zu Recht als legendär eingestuft wird. Denn keiner hatte auch nur einen Blumenkübel auf den VfR Jettingen gesetzt, als er 1967 in der damaligen B-Klasse abgetaucht war. Drei Spielzeiten später wurde das Unvorhersehbare Wirklichkeit: Über die A-Klasse und die Bezirksliga stieg das Team in die Landesliga Süd auf, die damals die zweithöchste Spielklasse in Bayern darstellte. Nie zuvor war eine Mannschaft aus dem Landkreis Günzburg so hoch gestiegen. Erheblich zur Legendenbildung rund um den Dreimal-in-Folge-Aufsteiger beigetragen hat neben den erwartbaren Geschichten über Väter und Vollender des Erfolgs der ganz und gar merkwürdige Umstand, dass die Frage nach dem exakten Datum des Aufstiegs drei Antwortmöglichkeiten bietet.

Im Rückspiegel betrachtet, wurde der 31. Mai 1970 zum Glückstag der jungen Wilden. Um den taktisch gewieften Trainer Wilfried Stichter und den enorm spielstarken Leitwolf Gerhard Liegel scharten sich ja bis zu neun Jungspunde mit 20, 22 Jahren, die den Ehrgeiz und den Esprit der Jugend auf den Platz trugen. Lampenfieber kannten diese Kicker nicht, als sie zu ihrem vorletzten Auftritt in dieser Runde bei Tabellenführer NCR Augsburg antraten, der die 13er-Spielgruppe phasenweise dominiert hatte. Am Ende hatte Jettingen nach Treffern von Ambros Wagner und Paul Binder 2: 1 gewonnen und kletterte zum ersten Mal in dieser Saison auf den Platz an der Sonne. Dass dieser Erfolg bereits den Titelgewinn bedeutete, wusste aber noch niemand. Der Jubel fiel entsprechend verhalten aus und das blieb auch so, nachdem die Jettinger in ihrem abschließenden Saisonspiel den SC Ichenhausen 3: 2 geschlagen hatten. Selbst an diesem 7. Juni 1970 (einen Tag zuvor hatte der SCI sein 50-jähriges Vereinsbestehen mit einem Freundschaftsspiel gegen den TSV 1860 München gefeiert) war noch nicht klar, dass es tatsächlich reichen würde. Alfred Seitz, als linker Außenläufer gleichermaßen nach vorne wie nach hinten orientiert, erinnert sich mit einem Schmunzeln an damals alltägliche Gegebenheiten: „Wir konnten uns gar nicht so richtig freuen, weil wir wussten, dass NCR noch zweimal spielen wird. Hätten die Augsburger zweimal gewonnen, wären sie vor uns gewesen.“ Genau das hätte der Papierform entsprechend auch passieren müssen, doch in seinem Saisonfinale am 21. Juni patzte der Aufstiegsfavorit – und jetzt, endlich, war Jettingen Bezirksliga-Meister.

Meister der Bezirksliga Schwaben Nord 1969/70 wurde die Mannschaft des VfR Jettingen. Das Bild ist der 1983 erschienenen Chronik „60 Jahre VfR Jettingen“ entnommen.

Offiziell gefeiert wurde der sportliche Erfolg mit einer politischen Fußnote auf gesellschaftlicher Bühne. Die zum 1. Januar 1970 installierte Marktgemeinde Jettingen-Scheppach benötigte bei vielen Zeitgenossen noch etwas Werbematerial und der im Mai gewählte Bürgermeister Theodor Knappich hatte die blitzgescheite Idee, die Fußball-Helden nach einem Empfang im Jettinger Rathaus mit Pferdekutschen nach Scheppach zu bringen und sie beim dort stattfindenden Bezirksmusikfest zu präsentieren. Der Tag wurde zum Steilpass für das gerade entstehende Bindungsgefühl.

Vereinsintern kamen Fragen nach Motivation oder Teamgeist erst gar nicht auf. Das lag am Zeitgeist und, darauf legt Seitz in der Rückschau Wert, an der besonderen Zusammensetzung dieser Jettinger Mannschaft. „Für uns alle hatte der Fußball erste Priorität“, betont der frühere VfR-Kicker. Auch das Ziel, immer gewinnen zu wollen, kam nach seinen Erinnerungen von innen und vor allem von den vielen jungen Spielern. Doch ohne Routine ging auch damals nichts im Fußball. Die passenden Schlüssel zum Erfolg steuerten laut Seitz die beiden Sportkameraden Stichter als Steuermann von außen und Liegel als Leitwolf auf dem Platz bei.

Stichter übernahm das Gros des späteren Landesliga-Aufsteigers bereits als Jugendtrainer in Jettingen. Zum Glücksfall wurde er vor allem durch seine Eigenart, Techniken des „großen“ Fußballs ins Amateurlager zu übersetzen. So wurde er über den VfR Jettingen hinaus zu einem Wegbereiter des modernen Fußballs in der Region. Seitz erinnert sich mit einem Grinsen, wie arg sich Neuzugänge plagen mussten, um das in Jettingen längst eingeführte Zwei-Kontakt-Spiel zu verinnerlichen. „Da hieß es Ball annehmen – Ball spielen, so schnell wie möglich. Das war schon was für damalige Zeiten.“ Auch Übungen mit dem Medizinball hätten zu den Trainingsmethoden des 1937 geborenen Stichter und vor fast genau einem Jahr gestorbenen Stichter gehört, fügt Seitz hinzu. Woher Stichter sein Fachwissen unter anderem hatte, vermag sich Günther Brenner gut zu memorieren. Der damalige Schriftführer des SV Scheppach und spätere Vorsitzende des VfR Jettingen verfolgte damals als Fan die Spiele des VfR-Teams. Aus seiner Sicht war Stichter „ein Mann mit Weitblick“. Wann immer es ging, habe er in München die Trainingseinheiten des FC Bayern und des TSV 1860 beobachtet. Lachend erzählt Brenner folgende Anekdote: „Da hat er zum Beispiel gesehen, dass die mit Deuserbändern arbeiten. Das wollte er auch in Jettingen umsetzen. Aber sein Antrag auf 25 Bänder wurde von der Vereinsführung abgelehnt.“ Mit anderen Ideen setzte sich der Coach leichter durch. Laut Brenner hat Stichter „die Bandenwerbung angeleiert oder ein Stadionheft“. Stichter kam damals bei der Landesliga-Spielgruppentagung im Haus des Sports in München auch der Blitzgedanke, Heimspiele an Samstagen auszutragen. Das bescherte den Jettingern heute unvorstellbare Zuschauerzahlen, denn plötzlich konnten auch Fußballer anderer Amateurvereine vor Ort dabei sein, wenn das Aushängeschild des Landkreises spielte. „Die standen teilweise in Dreierreihen am Platz“, erinnert sich Seitz und der in Sachen Statistik immer bestens präparierte Brenner weiß: „In der Landesliga-Saison waren das insgesamt 10 450 Zuschauer bei 17 Heimspielen.“

Als zweite Säule steuerte Stichter bereits während des Zwischenspiels in der A-Klasse den ehemaligen Studenten-Nationalspieler Liegel bei. Das Jettinger Eigengewächs kannte der Trainer privat und so musste er den großartigen Fußballer nicht lange bitten, als Führungsfigur zum Heimatverein zurückzukehren. Die Erinnerung an das Kennenlernen in der Kabine entlockt Seitz heute noch ein Schmunzeln. „Wir hatten da eine große Portion Ehrfurcht, weil uns etwas ganz Besonderes vorgestellt hatten. Und dann kam Liegel mit einem ganz normalen Plastiksäckchen unter dem Arm zum Training – während wir mit Föhn und Rollbürste an der Steckdosenleiste standen.“ Starallüren also plagten den Mann nicht und sobald es zur Sache ging, sei der bereits 1999 verstorbene Liegel allen Vorschusslorbeeren mehr als gerecht geworden, berichtet Seitz.

Ein bisschen schade findet Seitz, dass sich die Aufstiegshelden von damals nicht regelmäßig treffen. „Es hat keiner so richtig in die Hand genommen, so etwas zu organisieren. Da wir ja leider schon Todesfälle hatten, trifft man sich meistens nur in Trauer“, sagt er. Aus gegebenem Anlass soll es aber noch in diesem Jahr eine große Zusammenkunft geben, verrät Brenner. Einzelheiten mag er nicht verraten, aber es werden alle Spieler der damaligen Mannschaft eingeladen und es wird auch jeder ein Erinnerungsgeschenk erhalten.

In älteren Unterlagen, wie dem Heftchen zum 60-jährigen Bestehen des Vereins, haben Günther Brenner und Alfred Seitz viele Hintergründe zum Landesliga-Aufstieg des VfR Jettingen 1970 gefunden.


DFB Ehrenamtspreis


Ehrenamtliche aus der Region erhalten DFB-Sonderpreis

54 Vereinsmitarbeiter werden beim 20. schwäbischen Bezirksehrenamtstag  ausgezeichnet. Auch vom SV Eggelstetten und FSV Flotzheim sind Ehrenamtliche vertreten. (01.12.2018)


„Das Ehrenamt soll keine Last, sondern eine Quelle sein“ – mit diesen Worten brachte es Bezirksehrenamtsreferent Günther Brenner im Kurhaus in Göggingen beim 20. Bezirksehrenamtstag des Bayerischen Fußballverbandes (BFV) auf den Punkt. Denn dort, im herrlichen Saal, wurden 54 Ehrenamtliche aus den drei Kreisen Allgäu, Augsburg und Donau mit dem DFB-Sonderpreis ausgezeichnet.

Die Liste der Tätigkeiten der Geehrten ist lang: Organisation von Jubiläen, Durchführung von Altpapiersammlungen, Bewirtung im Sportheim, Reinigung der Trikots oder diverse Hausmeistertätigkeiten sind nur ein Bruchteil davon, was die vielen freiwilligen Helfer in den Vereinen jeden Tag leisten. Die Liste könnte man beliebig erweitern und die Posten wie Abteilungsleiter, Platzwart, Trainer, Vorstand oder Pressereferent gehören ebenfalls zum Repertoire der vielen Ehrenamtlichen.

Gerade im Jugendbereich ist der tägliche Einsatz unentbehrlich. Um genau dieses große und vielseitige Spektrum mit Dank und Anerkennung zu würdigen, veranstaltet der Bayerische Fußball-Verband jährlich den Ehrenamtstag. Dabei stehen die fleißigen und stillen Helfer im Mittelpunkt des Vormittags. „Dieser Tag ist nicht nur ein Danke, sondern auch ein Lob für die Zeit, die ihr alle eurem Verein schenkt“, sagte Augsburgs-Kreisvorsitzende und Moderatorin Carola Haertel bei der Begrüßung. Bezirksehrenamtsreferent Günther Brenner bezeichnete die Gäste bei seiner Eröffnungsansprache als „stille Helden des Fußballsports“: „Eure Tätigkeiten sind für den Bestand und Fortbestand der Vereine enorm wichtig. Durch das ehrenamtliche Engagement bereichert ihr das gesellschaftliche Zusammenleben und helft tatkräftig mit, was für das Vereinsleben dienlich und förderlich ist“. Auch der neue Bezirkstagspräsident Martin Sailer war in seiner Festansprache voll des Lobes: „Ich habe auch viele Jahre Fußball gespielt und ich erinnere mich an viele Menschen, die unseren Jugendtraum realisiert haben.“ Ganz egal ob Trainer, Platzwarte, Trikotwäscherinnen oder die fahrenden Eltern. „Sie haben es uns ermöglicht“, würdigte er und zitierte gleichzeitig Adolph Kolping, der einmal sagte: „Die Gesellschaft lebt von Menschen, die mehr tun als ihre Pflicht“.

Wenn man die Tätigkeiten der einzelnen Geehrten anschaut, dann wird einem schnell klar, dass vor allem im Jugendbereich viel getan wird. BLSV-Vizepräsident Bernd Kränzle und Verbandsehrenamtsreferent Stefan Merkel reihten sich ebenfalls bei den Lobeshymnen an. „Ihr schafft die Basis, damit alle ihren Spaß erleben können“, so Merkel.

Danach wurden die insgesamt 54 Geehrten mit dem DFB-Sonderpreis, einer hochwertigen Armbanduhr ausgezeichnet. „Das ist der Oscar des Fußballsports“, befand Günther Brenner und zur Musik des Duos „Oak Hill Road“ und leckeren Gaumenfreuden klang der Vormittag bei heiteren Gesprächen gemütlich aus.

Die Geehrten aus dem Kreis Donau:

SpVgg Wiesenbach: Erwin Aleiter

JFG Günztalkickers: Albert Müller

TSV Unterthürheim: Martin Meitinger, Werner Mattes

Eintracht Autenried: Ernst Tischler, Reinhard Schorer

SV Eggelstetten: Andreas Nagl; SV Grosselfingen: Armin Mölle

VFR Jettingen: Rudi Stöppel, Elfriede Marz

FSV Flotzheim: Reinhard Ferber

SV Hohenaltheim: Wilhelm Leimer.


„Stille Helden“ sind die Grundsäulen

In Höchstädt werden 49 Fußball-Funktionäre aus Schwaben ausgezeichnet. Aus dem Landkreis Günzburg kommen Jörg Hahn, Hermann Heininger und Hans Kempfle (27.11.2013)

In Höchstädt fand diesmal die DFB-Sonderehrung für verdiente Fußball-Vereinsmitarbeiter aus dem Bezirk Schwaben statt. Unser Foto zeigt die Ehrenden und die Geehrten aus den Landkreisen Dillingen und Günzburg.

Höchstädt „Warum werde denn ausgerechnet ich geehrt? Ich mache doch das Normale“, lautete eine der Fragen an Helmut Weihele, den schwäbischen Ehrenamtsreferenten innerhalb des Bayerischen Fußball-Verbandes (BFV). Genau diese Einstellung aber macht die 49 ausgezeichneten Mitarbeiter in den Vereinen des Bezirks zu den sogenannten „Stillen Helden“, wie nicht nur Weihele bei dem zum 15. Mal veranstalteten Ehrenamtstag des Bezirks im Schloss Höchstädt betonte.

Eine ganze Reihe an Honoratioren aus Politik und Sport machte den Platzwarten, Trikotwäschern, Betreuern, Abteilungsleitern und Vorsitzenden ihre Aufwartung und hoben ihre Bedeutung hervor. „Wir zeichnen Leute mit der DFB-Sonderehrung aus, die sich nicht als ewige Besserwisser herausgestellt haben, sondern angreifen, wenn es etwas zu tun gibt“, betonte etwa Norbert Miesbauer, Vorsitzender des gastgebenden Fußball-Kreises Donau. BFV-Vizepräsident Volker Wedel würdigte die Geehrten als Grundsäulen des solidarischen Gemeinwesens und ergänzte: „Das Ehrenamt bringt nicht nur Arbeit, sondern auch Anerkennung. Das geht vom Lächeln eines Kindes zu dieser Auszeichnung.“

Dillingens Landrat Leo Schrell erinnerte daran, dass die Menschen in der Vergangenheit sich das Recht zur Mitgestaltung erst erkämpfen mussten, in Monarchien oder totalitären Systemen sei das keineswegs selbstverständlich. Daher sei ehrenamtliches Engagement eine Chance, keine Last. Und sein Donau-Rieser Amtskollege Stefan Rößle würdigte die Vereinsvertreter als Vorbilder, welche die Kinder und Jugendlichen dringend benötigen – „gerade in einer Zeit, in der die Wirtschaftsbosse diese Funktion verspielen und Ich-Bezogenheit vorleben“. Dass die Ehrung im Rittersaal des Schlosses Höchstädt stattfand, war für Rößle geradezu symbolhaft: „Denn für die Geehrten ist die Auszeichnung ein Ritterschlag.“ Ins gleiche Horn stieß Günzburgs stellvertretender Landrat Josef Langenbach, während Hermann Güller, Mitbegründer der Ehrenamtsbewegung in Deutschland und Vorsitzender der bayerischen Kommission, mit einem Strahlen auf der Bühne stand und verkündete: „Wir haben diesen Preis über all die Jahre hochgehalten und merken, dass es immer mehr Bewerber dafür gibt. Das zeigt, dass die Ehrung auch an der Basis einen hohen Stellenwert hat.“

Aktuell sind noch rund ein Drittel aller bayerischen Bürger im Ehrenamt in all seinen Facetten und weit über den Sport hinaus engagiert. Aber wie lange noch? „Ich bin mit den Worten begrüßt worden: Herr Weihele, solche wie Sie sterben aus“, berichtete der Bezirks-Ehrenamtsreferent bei seiner Schlussrede und antwortete darauf schlagfertig: „Ja, und davon haben wir da oben einen ganzen Saal voll.“ Und so lange das so ist, ist auch Weihele trotz aller Schwierigkeiten in der alltäglichen Arbeit nicht Angst um das ehrenamtliche Engagement.

Viel Arbeit mit der Organisation hatten sich der Kreis-Ehrenamtsbeauftragte Franz Schott zusammen mit den Verantwortlichen der SSV Höchstädt gemacht, die Schott vor Ort unterstützen. Weshalb er stellvertretend Geschenke an die Vereinsvertreter Jakob Kehrle und Gerald Maneth überreichte.


Tag des Ehrenamts


Ohne sie geht in den Sportvereinen nichts

Beim „Tag des Ehrenamts“ werden verdiente Funktionäre aus ganz Schwaben für ihre Arbeit ausgezeichnet. Aus dem Landkreis Günzburg kommen in diesem Jahr fünf Preisträger (17.07.2017)

Ein Mal im Jahr stehen die „stillen Stars“ im Rampenlicht. Diejenigen, die Trainings leiten, den Nachwuchs ausbilden, über die Finanzen wachen, Feste organisieren, Vereine führen. Der Regierungsbezirk Schwaben zeichnete beim „Tag des Ehrenamts“ in der Stadthalle Schwabmünchen über 60 Mitarbeiter von Vereinen aus ganz Schwaben aus, die sich seit Jahrzehnten ehrenamtlich engagieren. Das Sportevent wird seit dem Jahre 1994 jährlich in einem der elf Sportkreise in Schwaben veranstaltet.

In den Ausführungen des Bezirkstagspräsidenten Jürgen Reichert sowie des BLSV-Vizepräsidenten und Bezirksvorsitzenden Bernd Kränzle wurden die Leistungen der Ehrenamtlichen im Sport ausführlich gewürdigt. Die Ehrenamtlichen seien die Seele des Sports und die Garanten für die Beständigkeit. Sie dienten dem Gemeinwohl und sorgten für die Verwurzelung und Integration der Mitbürger.

Der Sport diene der Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit. Die Sportler stünden für Toleranz, Fairness, soziale Kompetenz und gelten als Vorbilder. Sportliches Engagement sei gleich bürgerliches Engagement, so die beiden Funktionäre. Es müsse wieder als Ehre angesehen werden, wenn sich Bürger für die Gesellschaft engagieren. Neben Gemeinde und Kirche sei der Sport die „dritte Kraft“.

Bezirkstagspräsident Jürgen Reichert: „Dieser Ehrenamtstag gehört zu meinen schönsten Tagen. Der Sport ist ein fester Bestandteil unserer Gesellschaft. Ehrenamt ist Heimatbildung“. Jürgen Reichert rief dazu auf, die Kinder stark zu machen, damit diese in der Zukunft Verantwortung für die Gesellschaft übernehmen könnten. Auch Schwabmünchens Bürgermeister Lorenz Müller und der Augsburger Landrat Martin Sailer würdigten die unbezahlbaren Leistungen der Ehrenamtlichen und bedankten sich für deren unermüdlichen Einsatz.

Im Rahmen des Ehrenamstages wurde Bürgermeister Lorenz Müller für seinen unermüdlichen Einsatz für den Sport mit der BLSV-Verdienstplakette in Gold ausgezeichnet. Umrahmt wurde das Programm durch Einlagen des TSV Schwabmünchen.

Aus dem Sportkreis Günzburg wurden folgende Personen geehrt:

Doris Brandner (TSV Nieder- und Hohenraunau),

Hildensperger (SV Scheppach),

Elfriede Marz und Rudolf Stöppel (VfR Jettingen).

Das Ehepaar Brandner macht sich beim TSV Niederraunau bereits seit vielen Jahren für die Jugendarbeit im Bereich Leichtathletik stark. Hildensperger ist langjähriger Vorsitzender seines Heimatvereins. Elfriede Marz ist in der Volleyball-Abteilung des VfR Jettingen engagiert, Rudi Stöppel ist Kassierer des Vereins.


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